
Zehn Thesen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge – Fünfte These: Ein Generationenwechsel ist ein gesamtheitlicher Prozess
Der folgende fünfte Beitrag befasst sich mit der Übergabestrategie. Mit Hilfe von zehn Thesen wird der Versuch unternommen, sich dem – vielfach auch sehr emotionalen Thema Unternehmensnachfolge – behutsam zu nähern. Die Unternehmensnachfolge ist ein überaus komplexer Prozess im Lebenszyklus eines Unternehmens. Dieser Feststellung wird kaum jemand widersprechen. Der betriebliche Generationenwechsel erfordert ein gesamtheitliches Denken unter Berücksichtigung der individuellen Interessen der Betroffenen. Das klingt schön … nur, was ist unter dieser Botschaft konkret zu verstehen?
5. Ein Generationenwechsel ist ein gesamtheitlicher Prozess
Eine Betriebsübergabe ist wie ein Hausbau: er will geplant sein und am Ende soll ein brauchbares Ergebnis erzielt werden. Viele unternehmerische Aktivitäten werden im Detail geplant; auf die Vereinbarung von Etappen beim betrieblichen Generationenwechsel wird häufig vergessen.
Die Anforderungen an eine Prozessorientierung sind vielfältig; hier eine kleine Auswahl:
- Trennung von Privat- und Unternehmensinteressen
- Intakte Gesprächsbasis zwischen den Beteiligten bzw. Wiederherstellung des Dialoges
- Schriftliche Festlegung der Kompetenzen von Übergeber und Übernehmer
- Rechtzeitige Beiziehung geeigneter externer Berater
- Regelung der Eigentumsverhältnisse noch zu Lebzeiten
- Vereinbarung eines gerechten Übergabepreises (sachgerecht kann auch eine unentgeltliche Übertragung des Betriebes oder Gesellschaftsanteiles sein)
- Einbindung aller am Übergabeprozess beteiligten Personen(Gruppen): auch jene Kinder, die den Betrieb nicht übernehmen sollen (wollen), spielen eine Rolle …
- Ausarbeitung eines Zeitplanes mit Exit-Strategien: Was soll passieren, wenn der Übergabeprozess nicht planmäßig verläuft?
- Erstellung eines Testaments durch den Übergeber und Regelung von Pflichtteilsansprüchen
Empfehlung: Erstellen Sie gemeinsam mit ihren Beratern einen realistischen Zeitplan für den Übergabeprozess, der die berechtigten Interessen sowohl des Übergebers als auch des Übernehmers berücksichtigt. Tragen Sie ihren Teil dazu bei, damit die vereinbarten Etappen des betrieblichen Generationenwechsels auch wirklich eingehalten werden.