
Zehn Thesen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge – Dritte These: Ohne den Willen zur Übergabe geht es nicht
Im dritten Beitrag der zehn Thesen wird die Unternehmennachfolge und deren komplexer Prozess genauer erläutert. Der betriebliche Generationenwechsel erfordert ein gesamtheitliches Denken unter Berücksichtigung der individuellen Interessen der Betroffenen. Das klingt schön … nur, was ist unter dieser Botschaft konkret zu verstehen.
3. Ohne den Willen zur Übergabe geht es nicht
Ein betrieblicher Generationenwechsel gegen jemanden ist denkunmöglich. Wenn der gegenwärtiger Eigentümer eines Unternehmens, Inhaber von Geschäftsanteilen, usw. nicht abgeben möchte, dann gibt es keine geordnete Übergabe zu Lebzeiten.
Ein krampfhaftes nicht loslassen können hängt vielfach damit zusammen, dass die Vorbereitung auf das sog. dritte Leben – die Zeit nach Beendigung der Erwerbstätigkeit – schlichtweg nicht erfolgt ist.
Empfehlungen:
Vor allem durch Angehörige der rechts- und wirtschaftsberatenden Berufe ist einem zögernden Nicht-gerne-Übergeber klar zu machen, dass er gerade dabei ist, sein Lebenswerk zu zerstören. Es ist in anschaulichen Bildern zu skizzieren, was passieren kann, wenn nichts passiert.
- Wovor haben Sie Angst?
- Was glauben Sie passiert, wenn Sie nicht mehr da sind?
- Was wäre der Idealzustand, damit Sie sich leichter zurückziehen können?
- Es gibt genügend Möglichkeiten, dem Senior eine sinnvolle Funktion im Unternehmen einzuräumen (etwa als Aufsichtsrats- oder Beiratsmitglied, durch die Vereinbarung von Zustimmungserfordernissen, usw.)
Es ist weder erforderlich noch sinnvoll, dass der Rückzug auf einen Schlag erfolgt; dies kann sukzessive auf Grundlage vereinbarter Schritte geschehen …