Zehn Thesen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge – Achte These: Erst Sanierung, dann Übergabe

Die Unternehmensnachfolge ist ein überaus komplexer Prozess im Lebenszyklus eines Unternehmens. Dieser Feststellung wird kaum jemand widersprechen. Der betriebliche Generationenwechsel erfordert ein gesamtheitliches Denken unter Berücksichtigung der individuellen Interessen der Betroffenen. Das klingt schön … nur, was ist unter dieser Botschaft konkret zu verstehen. Der folgende achte Beitrag befasst also sich mit der Übergabestrategie. Mit Hilfe von zehn Thesen wird der Versuch unternommen, sich dem – vielfach auch sehr emotionalen Thema – behutsam zu nähern.

8. Erst Sanierung, dann Übergabe

Eine wirtschaftliche Krise orientiert sich nicht am Lebensalter des Unternehmers. Wirtschaftliche Probleme und ein unstrukturierter Generationenwechsel sind eine Existenzgefährdung x 2.

Sanierung bedeutet, dass

  • unter Berücksichtigung der rechtsformabhängigen Besonderheiten mit externer Hilfe die Ist-Situation (Status) erhoben wird,
  • darauf aufbauend eine Sanierungsfähigkeitsprüfung erfolgt und – wenn diese zu einem positiven Ergebnis führt – ein Maßnahmenbündel (Sanierungskonzept) entwickelt wird, welches sämtliche für eine erfolgreiche strategische Positionierung des Unternehmens erforderlichen Bereiche umfasst,
  • nach deren planmäßiger Umsetzung unter Berücksichtigung unvorhergesehener Entwicklungen innerhalb eines verhältnismäßig kurzen Zeitraums
  • eine Behebung der wirtschaftlichen Krise sowie die Beseitigung wesentlicher Schwächen des Unternehmens erreicht werden kann.

Auch die Banken sind an einer gedeihlichen Entwicklung ihrer Kunden in der nächsten Generation interessiert: ein 40-jähriger kann einen langfristigen Kredit leichter zurückzahlen als ein 70-jähriger; das leuchtet ein. Die Person des Betriebsnachfolgers ist meistens in der Lage, das unter Umständen angespannte Verhältnis des Seniors zur Hausbank zu entkrampfen. 

Empfehlung: Nehmen Sie frühzeitig mir Ihrer Hausbank Kontakt auf und geben Sie Bescheid, dass ein (oder mehrere) potenzielle(r)  Nachfolger vorhanden ist (sind). Schauen Sie auf Ihre Nachfolger: eine Übergabe erfolgt erst dann, wenn auch ohne phantasievolle Ertragsaussichten das Unternehmen Erfolg versprechend (weiter) geführt werden kann.